Donnerstag, 4. Oktober 2012

Der alles entscheidende Anruf


Sonntagvormittag in Deutschland – es klingelt das Telefon – oh es ist Kanada, es meldet sich eine uns fremde Stimme und sagt:“ Hi, my name is Dave, I can talk peter? Peter can you come to Canada?“..... Es war der Arbeitgeber unseres Bekannten, der mit ihm zusammen auf dem Truck nach Texas unterwegs war. Wir wussten das er auch deutsch spricht und damit auch ich alles verstehen konnte, bat Peter ihn weiter in Deutsch zu reden........Peter erklaerte ihm kurz unsere Situation und machte ihm klar, das es aus finanziellen Gruenden nicht machbar sei. Er antwortete nur, dass er das schon von unserem Bekannten wueste und wuerde uns das Angebot machen, dass er alle Kosten uebernimmt!
Nach diesem Anruf konnten wir keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ploetzlich war das Auswandern ganz nah und real. Wir wuerden mit einem Job in der Tasche in Canada eine neue Chance erhalten. Der Anruf kam zudem auch noch zu einem Zeitpunkt, in dem Peters neuer Arbeitgeber nach 4 Monaten mit seinen Lohnzahlungen immer mehr in Rueckstand geriet. Unsere Bitten nach puenktlicher Zahlung mit dem Hinweis auf unsere monatlichen Verpflichtungen, wurde ganz dreist abgeschmettert. So nach dem Motto – was faellt dir ein nach deinem Lohn zu fragen, du kannst froh sein, dass du einen Job hast, schnall deinen Guertel enger, sag deinem Vermieter er soll dich umsonst wohnen lassen und iss gefaelligst in Zukunft wochenlang Nudeln mit Tomatensosse, hauptsache du faehrst und faehrst und ich raffe das Geld deiner Touren auf mein Konto und kann mir ein neues Auto der Luxusklasse leisten.
CANADA – nein! Das war nicht das Land, in dem wir uns vorstellen konnten zu leben. Im Winter herrschen Temperaturen um -40 Grad und mehr, die Winter dauern gut 5 Monate. Ich, als Sonnenanbeterin, in einem Land, dass die Minusgrade meiner Gefriertruhe bei weitem ueberschritt??? Ich konnte kein Wort englisch. Bei Peter sah das anders aus, englisch war seine 1. Muttersprache – was ihn auch fuer Dave so interessant machte – Peter hatte einen amerikanischen Stiefvater.
Dann kam ein extrem beklemmendes Gefuehl in mir auf – die Trennung von unseren beiden Kindern!! Nein!! Das verkrafte ich nicht. Alles aufgeben!! Fuer Peter stand die Auswanderung just in dem Moment des Anrufes eigentlich schon fest. Er wollte nur arbeiten und Geld verdienen.
Der Familienrat wurde einberufen und die Kinder waren, verstaendlicher weise, gegen eine Auswanderung und suchten nach Argumenten um uns umzustimmen Auf der einen Seite konnten sie uns verstehen – sie hatten ja schon so einiges an Problemen mit bekommen – anderseits machten sie sich grosse Sorgen darum, wie es uns in diesem Land ergehen wird. Das letzte Argument war, probiert es – wenn es schief geht, koennt ihr immernoch zurueck.
Auch ich ueberlegte eigentlich nur noch wo es uns schlechter geht - in Deutschland oder Canada? – schlechter kann es nicht mehr werden und gegen das kalte Wetter gibt es warme Kleidung, mit diesen Gedanken versuchte ich mich an die Tatsache nach Canada auszuwandern, zu troesten und mich selbst zu ueberreden
Von nun an ueberschlug sich alles. Ich war irgendwie im Glauben, eine Auswanderung braucht eine lange und gruendliche Vorbereitungszeit, ich hatte aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht  , sprich dem neuen und zukuenftigen Arbeitgeber in Canada, Dave!! Er wollte uns am liebsten schon vorgestern in Canada haben.
Fortsetzung folgt....... 

3 Kommentare:

  1. Du spannst uns aber auf die Folter ;-)!!! Laß uns nicht zu lange warten, wir wollen doch wissen, wie es weiterging...

    Übrigens, dein Spam-Schutz oder so macht es einem ganz schön schwer, hier einen Kommentar zu hinterlassen. Die Worte, die man als Bestätigung tippen muß, sind teilweise so was von unleserlich...

    LG aus NC
    Hedda

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  2. Es freut mich sehr, wenn ich ein wenig die Neugierde geweckt habe - und ich verspreche, es geht bald weiter :)

    Den Spam-Schutz bzw. dieses Eingabefeld mit diesem komischen Codes habe ich mal deaktiviert ;-)

    Liebe Gruesse aus AB Nina

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  3. Hi Nina, hat die das Blogger Fieber angesteckt, lol ? Es ist toll. Für uns selber ein Tagebuch. Du wirst sehen, es macht Spass, kostet aber auch ne Menge Zeit. Egal. Beim lesen deiner Zeilen meine ich, dies habe ich geschrieben. Sind wir Seelenverwandt ? So ähnlich lief es auch bei uns ab. Nun leben wir seit März 2008 hier in Winnipeg. Mein Mann ist immer noch happy ? Ich ????? Na ja, vielleicht war ich zu alt um mich an ein ganz neues Leben zu gewöhnen. Unserer Tochter, welche anfangs gar nicht mit wollte, erging es da schon anders. Heute ist sie glücklich. Unterm Strich passt hier das Meiste für uns. Und das ist wichtig. Ich bin sehr gespannt auf deine Fortsetzung. LG sendet die Petra

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