Freitag, 28. Dezember 2012
Alles Gute fuer das Jahr 2013
-
Wuenschen wir unseren lieben Bloglesern - Im naechsten Jahr geht es weiter Eure Blogschreiberin Nina und der Trucker Peter
Dienstag, 11. Dezember 2012
Es kommt 1. Anders als man 2. Denkt
Peter kann in Canada arbeiten weil sein Chef eine L M O beantragt hat, diese wiederum berechtigt
die Ausstellung eines Workpermits – und mit diesem WP konnte Peter seinen
LKW-Fuehrerschein machen (dieser ist vom WP abhaengig) Das Workpermit ist in
der Regel 1 Jahr gueltig und muss dann wieder durch die Beantragung einer
erneuten LMO seitens des Arbeitgebers verlaengert werden – und Canadische
Behoerdenmuehlen mahlen sehr sehr langsam.
Aus diesem Grund fragte Peter bereits anfang Oktober nach einer
Verlaengerung einer LMO – unser WP lief am 23. Januar 2011 ab - Leider gibt es
hier in Canada ein Phaenomen. Es ist einfach nicht moeglich auf direkte Fragen
auch eine direkte Antwort zu bekommen. Man bekommt nur ein „Drumherumgerede“
als Antwort, so auch Peter. Ok dachten wir „falsche Zeit, falscher Fuss“ wir
fragen in 2 Wochen nochmals nach.
Gesagt getan. Nur bis sich der Chef zu einem Gespraech erbarmte war es
bereits Mitte November!!
Was wir in diesem Gespraech erfuhren liess uns vor Wut kochen. Er bekommt
keine erneute LMO mehr, da sein Unternehmen zu klein sei. Die Bestimmungen
besagen, dass nur 5% der Mitarbeiter
eines Unternehmens Immigranten sein duerfen, der Rest muessen Canadier sein, da
er schon 2 Deutsche (die zu diesem Zeitpunkt noch keine
Daueraufenthaltgenehmigung hatten und somit aus dieser Regelung herausfallen
wuerden) hatte Peter die A....karte gezogen. Diese Bestimmungen waren ihm doch
sicherlich schon laenger bekannt!!!!
Wir waren nicht nur wuetend sondern auch echt verzweifelt. Woher sollen wir
innerhalb von 8 Wochen einen neuen Arbeitgeber finden, der auch LMO beantragen
kann.
Jetzt war es Zeit uns zu ueberlegen wie es weitergehen sollte. Nach einem
Jahr wieder zurueck??? Das war rein finanziell nicht moeglich. Alleine der
Ueberseecontainer wuerde tausende von Dollars verschlingen. Also musste ein
neuer Job her. Wir setzten uns umgehend an den PC und suchten nach allen
Firmennamen, die Peter unterwegs so aufgefallen waren – insbesondere Firmen mit
Reefer (Kuehltransporte). Wir fuellten unzaehlige Onlinebewerbungsformulare aus
und hofften auf Antwort. Nach ca. 1 Wochen machten wir uns dann ans
abtelefonieren dieser Firmen. Es gab einheitlich die gleiche Antwort:“Dieses
Jahr bekommen wir keine weiteren LMO’s mehr und naechstes Jahr nicht vor April“.
Jetzt war guter Rat teuer. Vorsorglich begannen wir unseren Hausrat zu verkaufen.
Alles was wir fuer ueberfluessig hielten wurde angeboten. Leider hatten wir
kein Glueck, der erhoffte Ansturm blieb aus. Es blieb immernoch zuviel
„Geruempel“ uebrig.
Dann hatte Peter’s Ex-Chef ploetzlich ein schlechtes Gewissen und rief uns
an und gab uns den Tipp uns bei „Head & Run“ zu bewerben. Diese Firma war
Peter eher negativ bekannt und aus diesem Grund hatten wir uns dort nicht
beworben – aber hier koennte eine echte Chance auf eine LMO bestehen. Diese
Firma ist die 2. groesste in Canada. Wir riefen diesmal direkt an und bekamen
auch die gleiche Antwort. Peter drueckte ein wenig auf die Traenendruese und
schleimte ein wenig was er so Gutes ueber die Firma gehoert haette, denn es
wuerde uns Zeit verschaffen und gleichzeitig wieder Geld auf Konto bringen.
3 Tage spaeter erhielten wir einen Rueckruf von dieser Firma ob wir sofort
zu einem Vorstellungsgespraech kommen koennten –ja klar, aber nicht heute, wir
muessen 600 km fahren, gab Peter zur Antwort – koennen Sie morgen kommen? Ja,
selbstverstaendlich – um 13:00 Uhr morgen – ok, vielen Dank fuer ihren
Rueckruf.
Jetzt drueckten wir uns selbst die Daumen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich
zuletzt.
Am naechsten Morgen sind wir frueh aufgestanden und machten uns mit einer
Thermoskanne heissem Kaffee und Sandwiches auf die Fahrt. 600 km sind hier, bei
der Weite des Landes, ebenmal um die „Ecke“, also keine Entfernung.
Das
Gespraech verlief sehr ermutigend. Es dauerte auch recht lange und alle
Mitarbeiter waren freundlich und zuvorkommend. Wir waren doch echt ueberrascht
ueber die Bemuehungen uns eine neue Chance zu geben. Jetzt wieder 600 km
zurueck fahren und auf die LMO warten. Gegen 22 Uhr waren wir wieder zurueck.
Da diese Firma ueber ganz Nordamerika verteilt Touren faehrt und ein
regelmaessiges „Nach Hause kommen“ nicht gewaehrleistet werden konnte,
ueberlegte Peter ob ich nicht mit auf den Truck ziehen wolle. Dieser Gedanke
gefiel mir absolut nicht. Ich war zwar schon in Europa so manche Tour nach
Spanien oder Italien mit ihm mitgefahren, aber komplett im Truck zu leben, nein
– das konnte ich mir nicht vorstellen.
Passend zur Weihnachtszeit erhielten wir als Geschenk unsere LMO.
Um jetzt das notwendige Work Permit zu erhalten mussten wir ueber ein Fremdland
(in dem Fall die USA) wieder nach Canada „einreissen“ und am
Immigrationsschalter unser WP ausstellen zu lassen. Das bedeutet wieder 600 km
suedlich an die USA-Border - Sweetgrass, Montana-USA zu fahren um von da wieder
um die Ecke rum nach Canada einzureissen. Verrueckt – denn es war gar nicht
sicher ob es auch klappen wuerde, da die Bestimmungen geaendert wurden und es
hiess, das die WP’s nur noch online mit einer Bearbeitungszeit von 90 Tagen
ausgestellt werden – wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und wieder hin und
zurueck 1200 km fahren.
Selbstverstaendlich gab es am Immigrationsschalter
einen boesen Verweis vom zustaendigen Beamten, dass dies hier nicht mehr
abgewickelt werde. Peter drueckte wieder auf die Traenendruese und tat ganz
unschuldig, er sei auf Anweisung des neuen Arbeitgebers hier her gefahren.
Zaehneknirschend fertigte er uns unsere WP’s aus und sagte in ganzer
Beamtenstrenge, dass er uns in dieser Angelegenheit hier nicht wieder sehen
wolle.
Mit der Zuversicht auf ein weiteres Jahr in Canada fuhren wir wieder nach
Devon zurueck.
Schneeverwehungen bei Sonnenuntergang
Von der Firma wurde ich nett
eingeladen an der 3-taegigen Schulung teilzunehmen, diese sollte vom 17. Jan.
bis 19. Jan. 2011 stattfinden. Fuer uns wurde fuer diese Zeit ein Hotelzimmer
gebucht, auch die Spritkosten fuer die Fahrt hin- und zurueck wurde von der
Firma bezahlt.
Widerwillig stimmte ich zu:
A) an der Schulung teil zu nehmen
und
B) mit auf den Truck zu ziehen. Fuer mich war es eigentlich klar, dass ich
nur voruebergehend mit auf den Truck ziehe und nach dem wir wissen, wie der
Hase so laeuft, wollte ich wieder zurueck in unser Haeuschen –
„Denke nie gedacht zuhaben, denn das denken der Gedanken ist ein gedankenloses
Denken“
Das war das Jahr 2010
Fortsetzung folgt
..........................
Abonnieren
Posts (Atom)