Mittwoch, 9. Januar 2013

2011 Neues Jahr - Neuer Anfang


Jetzt, nach vielen Berichten erklaert sich auch der Titel unseres Blog’s

Mitte Januar machten wir uns zum 3. mal auf den Weg nach Suedalberta. Da wir absolut keine Ahnung hatten wie es organisatorisch in dieser grossen Firma ablaufen wird, packen wir vorsorglich schon mal alles was wir brauchten, um sofort nach der 3-taegigen Schulung  mit dem Truck los zu fahren. Unser PKW war vollgestopft mit Koffer voller Klamotten, Deckbetten, Kopfkissen und zusaetzliche Wolldecken, Kisten mit Kleinkram. Alles was jetzt noch fehlte waren die Elektrogeraete wie Kaffemaschine, Kuehlschrank und Backofen – das wuerden wir uns in den USA im Walmart holen.

Die Schulung verlief fuer mich sehr ermuedend – 7 Std. nonstop input auf englisch. Es wurde viel geredet und doch nichts wirklich wichtiges vermittelt – das haben wir spaeter erst in der Praxis erfahren, was diese Schulung doch so alles vergessen hat zu erwaehnen.
Am Nachmittag des 3. Tages gab es dann noch fuer alle Teilnehmer eine kurze Fahrstunde. Einige bekamen auch schon gleich Ihren Truck (nagelneu) zugewiesen und konnten diesen in Ruhe einraeumen. Wir wurden nur nach unserem Hometerminal gefragt, da dieser Edmonton war,durften wir erstmal wieder nach Hause fahren.

Nun hiess es Geduld bewahren. Wir bekamen die Anweisung zu Hause auf einen Anruf zu warten. 5 Tage durften wir geduldig zu Hause in der Naehe des Telefon verharren bis endlich der Anruf kam.
Unser PKW war noch gepackt und so fuhren wir gleich nach dem Anruf nach Edmonten auf die dortige Yard. Peter war voller Tatendrang und richtig happy, dass es jetzt endlich losgeht. Meine Freude war eher gedaempft. Wir meldeten uns beim Yardfuzzi und der wusste, oh Wunder, auch Bescheid das wir kommen. Er teile uns unsere Unit-Nummer mit und gab uns einen kurzen Tipp wo wir unseren Truck finden wuerden. Jetzt wusste ich warum ich so ein bloedes Gefuehl und eine eher miese Laune hatte. Wir bekamen die „Hufhure“ den aeltesten und wohl auch den dreckigsten Truck der ganzen Firma. Na ja eigentlich auch kein Wunder, wenn die Yard direkt neben einer riesigen Muelldeponie liegt.
In diesen Truck wollte ich nicht mal mit meinen sauberen Schuhe rein. Ich war jetzt richtig schlecht gelaunt. Unsere sauberen Sachen in diesen verdreckten Truck einraeumen – nur ueber meine Leiche. Sofort gab es zwischen mir und Peter einen unfreundlichen Wortwechsel. Ich wollte mir lieber ein Taxi rufen und die 30 km nach Hause fahren, bevor ich hier anfangen wuerde diesen garbage can auch nur notduerftig sauber zu machen. 
Wie soll man sich in diesem Fall verhalten? Gerade neu in der Firma und schon meckern? oder kleinlaut bei geben. Wir entschlossen uns erstmal nachzugeben und machten den Truck so gut es ging sauber. Peter konnte nicht umhin dann doch im Hauptbuero anzurufen um den Zustand des Trucks zu melden und seinen Unmut mittzuteilen. Da er den Truck nicht als Unit meldete sonder als garbage can gab es erstmal ein Lachen am anderen Ende der Leitung. Peter wurde glaubhaft zugesichert, das wir diesen Muelleimer nur kurze Zeit haben werden und dann einen ganz neuen Truck bekommen wuerden.

Wie war das noch gleich – ich bleibe nur kurze auf dem Truck und werde spaeter nur hier und da mal mitfahren?
Peter und die technischen Kommunikationsmittel – das ist so eine Sache.Peters Handy hat auch aus diesem Grund keinerlei Schnickschnack. Eine gruene und rote Taste zum Anruf annehmen und zum auflegen sowie die nummerische Tastatur zum Nummern waehlen – mehr wuerde ihn nur verwirren.
In dieser Firma wird alles mittels Satellit ueber ca. 40 verschiedene vordefinierte Makros abgewickelt. Gleich nachdem der Truck einigermassen gereinigt war drueckte Peter mir diesen Satelliten in die Haende und sagte doch glatt und ohne rot zu werden:“ That is your business in the future“. Ich erwiderte: „er solle sich mal auf meinen Sitz setzen, da sei die Verbindung recht schlecht – ich koenne ihn kaum verstehen und er moege das doch nochmals auf Deutsch sagen“.
Ok ich hatte es verstanden – nichts mit hier und da mal mitfahren – sondern erstmal fuer lange lange Zeit auf dem Truck.

Wie lebt man (Frau) so auf dem Truck

ich kann nur sagen – sehr bescheiden. Nix mit taeglichem Styling oder gar Dusche. Auch das morgendliche, gemuetlich auf dem Klo sitzen faellt komplett aus. Es gibt auch keine Privatsphaere. Die Verdauungsprobleme der Nachbarin vom Klo nebenan kann man nicht ueberhoeren. Das Zaehneputzen (ich in diesem Fall mit einer elektrischen Zahnbuerste) wird beobachtet. Das mit dem Muessen ist eh so ein Thema. Nicht selten sieht ein „Mussmalmuessenplatz“ im Winter so aus


– gerade in Canada, habe ich die Wahl zwischen Donnerbalkenklohaeuschen, im Winter mit den gleichen Innentemperaturen wie draussen, 


oder aber einem solchen Platz mit einer guten air conditioning und hygienie.
ok genug der Beduerfnisse ... obwohl ich da noch so einiges drueber schreiben koennte – evtl. mal zu einem spaeteren Zeitpunkt.
Ansonsten habe ich einen ganz normalen Haushalt. Es muessen Fenster geputzt werden, Waesche gewaschen, Staub gesaugt und gewischt werden. Nur halt alles in einem sehr kleinen Rahmen. Gelegentlich wird auch im Truck gekocht. Zum Reinigen des Geschirres werden parfuemfreie Feuttuecher benutzt – ich hab also keine riessigen Spuelhaende.

So nun genug geschreibsel - Das Jahr 2011 wird mit vielen Bildern beendet

























Fortsetzung folgt - das Jahr 2012