Montag, 18. Februar 2013

Auf dem Kriegspfad am Little Bighorn


Januar 2013

Einer unserer Trips fuehrte uns von Calgary nach Sioux City/Iowa. Ein kurzes Stueck unserer Tour durch Montana durften wir auf einer geschichtstraechtigen Strecke fahren, dem HWY  212 east















Ein Brakedown kommt selten alleine


Von Sioux City fuhren wir zu unserer neuen Ladestelle nach Storm Lake/Iowa – von hier aus ging es erst nach Brampton/Ontario-Canada und dann weiter nach Calgary.



Nach einem Stopp in North Bay zum Schlafen und Tanken leuchtete unser Armaturenbrett an naechsten wie ein Weihnachtsbaum – wir hatten mehrere Fehlermeldungen im Display, die uns dringend rieten stehen zu bleiben. Wir hatten ein Problem mit dem Diesel Exhaust Fluid (DEF) System – in Deutschland bekannt als „Ad Blue“ – dieses Zeug dient quasie als Katalysator und veringert somit den Russausstoss – in unserem Fall hatte der Motor kein DEF mehr verbraucht und er verlor hierdurch an Leistung.

Wir mussten unseren 1. Brakedown melden. Bis endlich der Servicedienst kam dauerte eine halbe Ewigkeit. Dieser stellte dann schnell fest, dass wir abgeschleppt werden muessen – ok dann warten wir auf den Abschleppwagen. In der Werstatt angekommen (natuerlich dauerte die ganze Prozedur einige Stunden) war dann auch fuer die Mechaniker schon Feierabend. Wir verbrachten die Nacht erstmal im Truck. Am naechsten Morgen wurde nach der Ursache gesucht – Duese defekt! Es musste also eine neue Duese bestellt werden – dauert ca. 2 Tage.

Da platzte Peter und mir der Kragen. Zwei Tage und evtl. noch laenger auf einem verdreckten Werkstattplatz ohne irgendwas (Klo oder Restaurant etc.) stehen NEIN! Wir also in unserer Firma angerufen und die Situation geschildert. Ich konnte das Zaehneknirschen des Verantwortliche durchs Telefon hoeren, als Peter sagte, dass wir in ein Hotel wollen.Wir hatten vorher schon mal die Preise der umliegenden Hotels telefonisch abgefragt (dank unseres neuen Navi’s) und konnten ihm somit das guenstigste Hotel gleich zwecks Zimmerbuchung durchgegeben.

Nach 3 Tagen konnten wir weiterfahren, allerdings mit einem nicht wirklich reparierten Truck, denn wir hatten gleichzeitig auch noch ein Problem mit dem Lufttrockner.
Unser Kompressor war staendig am pupsen/furzen – auf gut deutsch, er lies staendig Luft ab – welches der Werkstatt bekannt war und auch angeblich behoben wurde. Genaugesagt solange bis wir aus North Bay draussen waren, da fingen diese Geraeusche wieder an. 
Wir kamen bis kurz vor Hearst.
Nach genau 588 km, waerend voller Fahrt (90kmh) schaltete sich der Motor ab. Peter brachte den Truck gerade noch so auf einem Seitenstreifen zum Stehen. Nix ging mehr. Wir hatten somit auch keine Heizung mehr und das bei angenehmen minus 30 Grad draussen. Also rein in die warmen Klamotten und in der Firma Brakedown #2 melden.

Peter und ich waren eingemummelt wie fuer eine Nordpolexpedition – und trotzdem war uns schweinekalt.Wir haben fuer die hintere Schlafkabine eine treibstoffunabhaengige Standheizung, da es aber bei diesen extremen Aussentemperaturen im vorderen Teil des Truck viel zu kalt war, schaffte es die hintere Heizung nicht wirklich die Kabine aufzuwaermen. Das Warten auf den Abschleppdienst dauerte „nur“ 3 Std. Selbstverstaendlich hatte auch diese Werkstatt nach Ankunft von einem eingeforenen Truck samt Besatzung schon Feierabend. Kurze Diagnose: Diesel eingefroren. Nach Ruecksprache mit unserem Dispatch durften wir wieder ueber Nacht in einem Hotel schlafen. Am naechsten Morgen waren wir und auch unser Truck/Diesel wieder aufgetaut. Als unser Truck aus der Werkstatthalle gefahren wurde war dieses Geraeusch eines pupsenden Kompressor wieder laut und deutlich zu hoeren. Peter ging sofort auf den Monteur zu und machte ihn auf dieses Geraeusch aufmerksam. Seine Antwort hat uns doch etwas ueberrascht ! Er haette nichts gehoert und ausserdem waere das nicht so schlimm und wir koennten ruhig weiterfahren !!.

Ok, wir hatten ja nur noch 1200 km bis Winnipeg – mit Zuversicht und dem Glauben an das Gute fuhren wir los. Wir kam tatsaechlich ohne weitere Probleme bis genau vor das Tor auf unserer Yard in Winnipeg.
Peter musste aussteigen um das Schloss am Tor zu oeffnen – da war er wieder, der Brakedown #3.
Unser Lufttrockner war eingefroren und somit erklaerte sich auch das „Pupsen“. Peter, total routiniert, meldet dem Nachtdispatch einen weiteren Brakedown. Nach einer guten Stunde kam der Servicedienst und wusste sofort um was es geht. Er klemmte den Lufttrockner ab, so dass wir diesmal eigenstaendig in die neachste Werkstatt fahren konnten. Dort wurde der Lufttrockner komplett ausgetauscht.
Peter und ich waren voellig uebermuedet, da wir die gesamte Strecke in einem Rutsch durchgefahren waren. Daher beschlossen wir auf den naechsten Truckstopp zu fahren um erstens mal auszuschlafen und zweitens ein Reset einzulegen.

Frisch geduscht, den Bauch mit halbwegs gutem Essen voll und nach einer gruendlichen Innenreinigung  unseres Truck sowie gewaschener Waesche machten wir uns nach dem 36stuendige Reset auf unsere Yard in Winnipeg um einen neuen Trailer aufzunehmen.
Dieser Trip sollte uns endlich in den Westen von Kanada (Calgary/Alberta) bringen.
Nach dem Aufsatteln schaute Peter mich ganz entsetzt an.Ach ne!!! wieder ein Brakdwon #4. Wir verloren die gesamte Druckluft und wir konnten sie auch nicht wieder aufbauen geschweigedenn halten. Wir hatten 2 defekte Luftbaelger auf der rechten Seite der beiden Antriebsachsen.
Also Trailer wieder absatteln, dem Dispatch den Brakedown melden und in die Werkstatt fahren. Nach kurzer Reparatur ging es zurueck auf die Yard. Da der vorherige Trailer schon unterwegs war, bekamen wir eine neue Ladung. Peter wollte den Auflieger aufsatteln – kam aber sofort recht schlecht gelaunt zurueck in den Truck und fragte mich, ob es hier nur Idioten gaebe – da hat doch jemand den Trailer mit leerem Tank abgestellt. Dies naemlich bedeutete fuer uns, dass wir einen Umweg zur Tankstelle fahren musten um a.) den Trailer zu tanken und b.) den Dieselmotor zu entlueften und wieder zum Laufen zu bringen. Nicht genug, dass wir diesen Aerger am Hals hatten, an diesem Tag waren einige Zapfsaeulen an der Tankstelle ausgefallen und somit bildete sich eine fast endlose Schlange an den Zapfsaeulen.Insgesamt verloren wir dadurch gut 2 Stunden.
Die Weiterfahrt bis Calgary verlief dann ohne weitere Zwischenfaelle.

Genug Aerger gehabt??
Waren das jetzt alle Brakedowns fuer die naechsten 2 Jahre ???
Wohl kaum, denn eigentlich war der naechste richtig grosse Brakedown schon vorprogrammiert !!!
Fortsetzung folgt


2 Kommentare:

  1. Schöne Bilder :)
    Aber eine Horror Story :(

    Bin auf die Fortsetzung gespannt!

    Grüße aus Hessen

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  2. Hallo Nina,

    ihr hattet da aber wirklich Pech mannomann. Ich finde deinen Art zu schreiben sehr gut.

    Freundliche Gruesse aus NB

    Mecki

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